Was ist Paracord?
Bei Paracord handelt es sich um ein Kernmantelseil. Es besteht in der Regel aus einem Kern aus sieben dünnen Nylon- oder Polyesterfäden. Diese sind von einem widerstandsfähigen Mantel aus dem selben Material umgeben. Dieser Aufbau führt zu den beliebten Eigenschaften, wie beispielsweise zu einer hohen Tragkraft. Auf Grund seiner Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit wird Paracord oft für Outdoor-Aktivitäten verwendet. Aber auch die DIY-Gemeinschaft nutzt es zur Herstellung von unter anderem Armbändern und Schlüsselanhängern. Dazu gleich mehr.
Woher kommt Paracord?
Der Name Paracord ist nichts Anderes als eine Abkürzung von Parachute-Cord, was auf Deutsch Fallschirmschnur bedeutet. Mit diesem Wissen nähern wir uns auch der Herkunft des beliebten Seils. Eingesetzt wurde es nämlich erstmals von der US-Armee im Zweiten Weltkrieg. Die Fangleinen, also die Verbindungsleinen zwischen Fallschirmkappe und Tragesystem, der amerikanischen Fallschirmjäger bestanden aus Paracord.
Was kann man mit Paracord machen?
Einmal gelandet, konnte das Seil von den Fallschirmjägern für vielerlei andere Sachen genutzt werden.
- Das Sichern und Befestigen von Ausrüstung an beispielsweise Fahrzeugen.
- Das Befestigen von Tarnung.
- Als Halteleine oder Wäscheleine.
Durch seine Universalität ist Paracord mittlerweile extrem beliebt bei Outdoor-Fans und insbesondere in Survival- oder Bushcraft-Kreisen. Es sind viele weitere Anwendungen hinzugekommen:
- Die Nutzung der inneren Fäden als Angelschnur, für Schlingen oder Nähte.
- Das Sichern von Sheltern bzw. Unterständen.
- Als Hilfsmittel zum Feuerbohren.
- Um Zubehör am Rucksack zu befestigen.
Die bekannteste Verwendung ist sicherlich das Knüpfen und Flechten von modischen Accessoires wie Armbändern, Schlüsselanhängern, Reißverschluss-Anhängern und vielem mehr. Diese lassen sich im Notfall lösen, sodass man sofort ein strapazierfähiges Seil mit hoher Tragkraft zur Hand hat. In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass es verschiedenen Typen gibt.
Was ist Paracord Typ 3 oder 550?
Wenn du etwas tiefer in die Materie einsteigst, dann werden dir verschiedene Seil-Typen begegnen. Die Seile unterscheiden sich beispielsweise durch das verwendete Material, wie Nylon oder Polyester. Ebenso gibt es unterschiedliche Durchmesser. Auch die Anzahl der inneren Fäden variiert. Je nach Struktur und Dicke ändert sich die Zugfestigkeit bzw. Tragkraft und somit auch das Anwendungsgebiet.
Paracord Typ 3 bzw. 550
Wenn man allgemein von Paracord spricht, dann meint man in der Regel Typ 3 Paracord. Eine andere Bezeichnung hierfür ist auch Paracord 550. Die 550 steht für 550 englische Pfund. Dieser beliebteste Typ entspricht in etwa den Seilen, die auch das US-Militär genutzt hat.
Es hat ca. 4 mm Durchmesser, besteht aus 7 inneren Strängen und hat eine Mindestbruchlast von besagten 550 englischen Pfund beziehungsweise ca. 249 kg. (Beachte bei der Mindestbruchlast bitte immer die Herstellerangaben! Bedenke, dass es sich um Angaben für ein statisches Gewicht handelt und bedenke, dass Paracord-Seile nicht zum Klettern oder zur Personensicherung geeignet sind!)
Paracord Typ 2
Hierbei handelt es sich um ein Kernmantelseil mit 4 bis 7 inneren Strängen. Die Zugfestigkeit beträgt entsprechend maximal 181 kg und der Durchmesser ist nur ca. 3 mm.
Paracord Typ 1
Dieses Seil hat typischerweise nur einen inneren Strang und dadurch auch eine geringere Zugfestigkeit von ca. 45 kg. Der Durchmesser ist ca. 1,6 mm.
Flat Paracord
Wie der Name sagt, ist dieses Seil nicht rund, sondern flach. Dies ist möglich, da das Seil keinen Kern hat. Es fehlen also die inneren Stränge. Dies führt zu einer geringeren Tragfähigkeit. Flat Paracord sollte entsprechend nicht vorrangig zum Ziehen oder Sichern von Gegenständen genutzt werden. Es dient daher eher als modisches Accessoire für beispielsweise Schmuck-Armbänder, die sanft auf der Haut liegen sollen.
In der Abbildung siehst du die unterschiedlichen Seil-Typen mit Durchmesser und Mindestbruchlast.
Nylon oder Polyester
Ob das Paracord aus Nylon oder Polyester besteht, spielt für den Otto-Normal-Verbraucher ehrlich gesagt keine große Rolle. Nutzt man es beispielsweise für das Flechten von Armbändern, dann liegen beide Materialien sanft auf der Haut. Nylonseile sind jedoch ein wenig elastischer als Polyesterseile.
Bei beiden Materialien handelt es sich um synthetische Stoffe. Dies gilt es in Sachen Nachhaltigkeit zu beachten. Die synthetischen Fasern halten zwar länger als Naturfasern und können durchaus angenehmer zu tragen sein, jedoch besteht die Problematik einer ordentlichen Rückführung in die Kreislaufwirtschaft.
Im nächsten Artikel beschreiben wir Dir die Unterschiede zwischen den Materialien.